Friedrich- Fritz Ilg,
gelernter Zimmermann setzte 1898
den Grundstein für den Holzbaubetrieb Ilg Holzbau.
«Holzbau Ilg». Damals war der Sitz der Firma in Fruthwilen, da Friedrich- Fritz Ilg dort wohnte. Er startete den Betrieb mit nur zwei Mitarbeiter. Da Fruthwilen zu dieser Zeit ein kleines Dorf war und auch eher abgelegen war hatte die neue Firma nicht viel Arbeit. Trotzdem war man in diesen Zeiten froh um jede Arbeit, die man ausführen durfte. In den Zwischenkriegsjahren bekam Friedrich- Fritz Ilg dann die Chance ein Grundstück in Ermatingen zu kaufen. Das Bauamt empfahl ihm ebenfalls nach Ermatingen zu kommen, wenn er wolle, dass es mit der Firma weiterginge. 1937 übernahm dann Fritz Ilg (Sohn von Friedrich- Fritz Ilg) die kleine Firma. Schliesslich zog die kleine Firma «Holzbau Ilg» dann nach Ermatingen. Zu diesem Zeitpunkt bestand die Firma aus ein bis zwei Mitarbeitern (Friedrich- Fritz Ilg, Fritz Ilg) und einem Lehrling. Wegen dem zweiten Weltkrieg mussten die beiden Mitarbeiter immer wieder ausrücken und ins Militär gehen. Es war eine harte Zeit für den Betrieb, da durch den zweiten Weltkrieg nicht viele Aufträge reinkamen. Nach einigen schwierigen Jahren kam dann 1948 die Nach- Kriegs- Entwicklung. Der Betrieb wuchs und so auch das Personal. Im Jahre 1957 begann dann Hanspeter Ilg (Sohn von Fritz Ilg) seine Lehre im Betrieb Holzbau Ilg. 1960 schloss Hanspeter Ilg seine Zimmermannslehre erfolgreich ab und blieb im Familienbetrieb. Er und sein Vater arbeiteten von da an zusammen mit ein paar wenigen Mitarbeitern in der Zimmerei und Schreinerei. Nach dem wohlverdienten Rückzug in den Ruhestand übergab Fritz Ilg 1979 die Firma an seinen Sohn, Hanspeter Ilg. Als 3. Generation führte Hanspeter Ilg ab da die Firma «Holzbau Ilg». Er übernahm die Firma mit 8 Mitarbeitern. Es gab viel Arbeit und manchmal kam man fast nicht mehr nach, erzählte Hanspeter Ilg. Auch seine Frau, Barbara Ilg, die zu dieser Zeit das Büro machte, hatte sehr viel zu tun, da sie das Büro alleine machte. Es waren erfolgreiche, aber auch turbulente Zeiten. Fast in der ganzen Schweiz hatten sie Aufträge. Die Firma machte regelmässig Inserate im
«Baublättli» und bekam dadurch, sowie durch viele gute Kontakte, immer mehr Arbeit. «Holzbau Ilg» war auch bekannt dafür, Fensterläden herzustellen, welche den Namen «Ilg Normläden» trugen. Ein weiteres Produkt, wofür Holzbau Ilg bekannt wurde, waren Barackenelemente. Als die Autobahnen gebaut wurden, waren diese Baracken sehr gefragt, als Unterkunft für die Bauarbeiter. Hanspeter Ilg und seine Mittarbeiter waren dadurch in der ganzen Schweiz unterwegs. Die Transporte erfolgten grösstenteils mit Lieferwagen und Sattelschleppern.
Mit der Einstellung eines Zimmerpoliers 1980 fokussierte man die Zimmerarbeiten. Die Zeit der Baracken und Fensterläden waren vorbei und man machte viel mehr Holzbauarbeiten. Darunter Elementbau, Innenausbau und Sanierungen. Holzbau Ilg war schon immer ein Mischbetrieb, was ein grosser Vorteil ist. Einerseits gibt es die Zimmerei, andererseits gibt es auch noch die Schreinerei. Hier in Ermatingen ist alles in einem Gebäude. Im Winter, wenn es nicht so viele Aufträge gibt, hat man mehr Zeit für die kleineren Arbeiten. Für Hanspeter Ilg ist es das Beste was man sich vorstellen kann, denn so gibt es im Winter nie «Tote Zeiten» (keine Arbeit). Mit den Jahren wurde die ehemals kleine Firma immer wie grösser. Als 1990 Christina Fretz
(Tochter von Hanspeter Ilg) die Firma übernahm gab es grosse Veränderungen. Der Einstieg in das EDV- Zeitalter begann durch den Kauf von zwei Computeranlagen zur Erfassung von Rechnungen und Offerten, sowie Lohnabrechnungen. 2008 fing Michael Urwyler im Betrieb als Zimmermann an. Er modernisierte den Betrieb weiter und viele neue Dienstleistungen kamen dazu. Zum Beispiel führte er das Planen und Zeichnen mithilfe eines CAD- Programms ein. Das CAD ist ein Zeichnungsprogramm für den Computer. Man kann ein Projekt im CAD Zeichnen und erhält dann direkt eine Materialliste mit dem Material, welches man benötigt. Das ist sehr zeitsparend und weniger aufwändig, als von Hand zu Zeichnen. Da Ermatingen ein Dorf mit altem Kern ist, gibt es hier viel alte Gebäude, die unter Denkmalschutz stehen. Aus diesem Aspekt heraus, hat einer der Zimmerleute eine Weiterbildung zum Handwerker im Denkmalschutz gemacht. Mit diesem zusätzlich qualifizierten Mitarbeiter, konnte Holzbau Ilg ihre Dienstleistungen 2014 um einen weiteren attraktiven Tätigkeitsbereich erweitern.
Der Betrieb wuchs und wuchs.
So wurde 2020 eine grosse Halle neben der Werkstatt gebaut. Im früheren Holzlager hat man 2021 ein modernes Büro eingebaut. Jetzt im Jahr 2022 arbeiten rund 15 Zimmermänner/ Schreiner bei Holzbau Ilg und es werden momentan 6 Lehrlinge ausgebildet. (Ilg, 2021)